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  • 13. Oktober 2022
    Neu erschienen: Handbuch zu Wilhelm von Humboldt

    Buchcover Humboldt Handbuch 2022

    Am 30. August 2022 erschien bei J.B. Metzler das von Cord-Friedrich Berghahn herausgegebene Handbuch Wilhelm von Humboldt. Leben – Wirk – Wirkung.

    »Wilhelm von Humboldt gehört zu den zentralen Protagonisten der europäischen Kultur, Wissenschaft, Literatur und Politik um 1800. Sein umfangreiches und thematisch weitgespanntes Werk greift nahezu alle entscheidenden Themen der Epoche auf. Als Reformator des Preußischen Bildungswesens und Gründer der Berliner Universität, aber auch als Diplomat hat Wilhelm von Humboldt darüber hinaus auch praktisch Geschichte geschrieben: Die Ideen seiner Bildungspolitik wirkten dabei besonders intensiv nach und haben die schulischen und universitären Traditionen in Deutschland, Europa und Nordamerika für mehr als ein Jahrhundert geprägt. Während jedoch kaum eine bildungspolitische Debatte ohne die Beschwörung seines Namens auskommt, ist sein eigentliches Werk bis heute nur Wenigen bekannt. Das soll dieses Handbuch ändern: In ihm wird Humboldts umfangreiches Werk in Überblicksdarstellungen erschlossen. Dazu zählen neben seinen Schriften auch seine zahlreichen Briefwechsel etwa mit Goethe, Schiller, A.W. Schlegel, Germaine de Staël u.v.a. Themen sind darüber hinaus auch die kulturgeschichtlichen Kontexte und die Wirkungsgeschichte seiner Ideen. Denn gerade seine emanzipativen und egalitären Ideen zur Vielfalt und Gleichwertigkeit der Sprachen und Kulturen machen Wilhelm von Humboldts Denken heute aktueller denn je.« (Quelle: Website des Verlags

    Ein Kapitel ist dem Briefwechsel Humboldts mit Friedrich Schiller gewidmet. Ein anderes stellt Humboldts Bezug zu den Orten Weimar und Jena genauer vor. Beide sind von PD Dr. Nikolas Immer (Universität Trier) verfasst.

  • 15. September 2022
    Schillers »Die Polizey« als Hörspiel auf Deutschlandfunk Kultur

    People Police Protest | Image by StockSnap from Pixabay

    Das Hörspiel »Die Polizey«, basierend auf dem gleichnamigen Fragment Friedrich Schillers, wurde on der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste zum Hörspiel des Monats im August 2022 gekürt. Es kann über Deutschlandfunk Kultur gestreamt oder heruntergeladen werden.

    Auszüge aus der Begründung der Jury: (Quelle: https:/​/​www.hoerspielundfeature.de/​die-polizey-wiederholung-100.html)

    »Friedrich Schillers kurz vor seinem Tod um 1800 entstandenes, gleichnamiges Fragment bildet den Ausgangspunkt für Björn SC Deigners Text Die Polizey, den Luise Voigt als Hörspiel bearbeitet und inszeniert hat. Verse von Schiller werden umspielt mit Deigners eigenen Worten und erschaffen eine beschwörende poetische Beschreibung der Nacht im Paris des beginnenden 19. Jahrhunderts: Paris ist ein Schlund, in dem die Menschheit verschmilzt, die Häuser so hoch, dass die Bewohner tagsüber Kerzen anzünden.

    […]

    In verschiedenen […] Szenen gelingt es sowohl Deigner in seinem Text als auch Luise Voigt in ihrer unaufdringlichen, wenig pathetischen Inszenierung, die verschiedenen Facetten der Institution Polizei über die letzten Jahrhunderte hinweg im Rekurs auf das Schiller’sche Fragment darzulegen und zu verschränken: die Polizei als Hüterin der Ordnung, als brutaler Apparat des Staates, als von Spitzeln durchdrungene Vereinigung, als eine von Rechtsradikalen in Teilen unterwanderte Institution, die ihre Verbindungen zum NSU leugnet.

    […]

    Luise Voigt hat auf Basis von Björn SC Deigners Text ein Hörspiel kreiert, das mit historischen und aktuellen Quellen ein kritisches Porträt der Polizeiarbeit zeichnet. Das Stück beeindruckt in seiner Sprachgewalt und aufgrund der radiophon sehr eindrücklichen Umsetzung. Besonders lobend hervorzuheben sind denn auch die Sprechregie und das Sprecher:innen-Ensemble.

    Wir zeichnen Die Polizey daher als Hörspiel des Monats August aus.«

  • 28. August 2022
    Verdis Oper »Don Carlo« im Theater Bremen

    Theater am Goetheplatz Bremen

    Das Theater Bremen spielt in dieser Saison Giuseppe Verdis Oper »Don Carlo« in fünf Akten, nach dem Text von Joseph Méry und Camille du Locle nach Friedrich Schiller. Auf der Website des Theaters heißt es in der Ankündigung:

    Die Hoffnung auf Veränderung stirbt, das System bringt sich um seine Zukunft. Freiheitsverfechter und Religionsskeptiker Giuseppe Verdi zeigt durch aufwühlende Orchesterfarben und Gesang am Rande des menschlichen Abgrunds die unheilvolle Verstrickung von Machtausübung und der Sehnsucht nach einer gerechteren Welt als Familiendrama: Das Private ist politisch, das Politische ist privat. Mit »Don Carlo« gibt der neue leitende Regisseur im Musiktheater, Frank Hilbrich, seinen Einstand; am Pult steht der Generalmusikdirektor der Bremer Philharmoniker, Marko Letonja.

    Die Premiere fand am Sonntag, 18. September 2022 statt.

  • 27. August 2022
    Germanistentag 2022 | Zwei Panels zu Schiller

    Deutscher Germanistentag 2022

    Auf dem diesjährigen 27. Germanistentag, der vom 25. bis 28. September 2022 an der Universität Paderborn stattfand, widmeten sich gleich zwei Panels dem Werk Friedrich Schillers.

    »Wie kein anderer Autor seiner Zeit macht Schiller […] Verschwörungsängste und Verschwörungstheorien, wie sie vor und nach der Französischen Revolution vor allem in Journalen und Tagespublizistik kursierten, literarisch fruchtbar. Auch für Schillers Texte gilt, was jüngst als zentrale Denkfigur der Verschwörungstheorie beschrieben worden ist: Nichts ist, wie es scheint.« Dieser allgegenwärtigen Mehrdeutigkeit denen sich Schillers dramatische Figuren immer wieder ausgesetzt sehen und auf die sie unterschiedliche Antworten finden, ging das Panel 1.4 Dramatische Mehrdeutigkeiten – Verschwörung und Pakt in Schillers Don Karlos, organisiert von Prof. Dr. Jürgen Robert (Tübingen) und Viktoria Walter (Klagenfurt), nach.

    Das Panel 4.6 Deutungsspiele. Gesellschaft, Macht und Ästhetik bei Friedrich Schiller, organisiert von Sarah Goeth (Erlangen-Nürnberg) und Dr. Agnes Hoffmann (Basel), blickte auf Schillers dramatisches und theoretisches Werk vor der historischen Umbruchsphase um 1800, in der gesellschaftliche Ordnungsbegriffe deutungsbedürftig werden. Schillers Werk wurde vor diesem Hintergrund als Teil der zeitgenössischen Aushandlung und Umgestaltung des politischen Imaginären untersucht. »Denn in seinen Schriften werden Entwürfe gesellschaftlicher (Neu-)Ordnung in ihrer Mehrdeutigkeit und Deutungsabhängigkeit vor Augen gestellt.«

  • 01. August 2022
    »Durch Schönheit zur Freiheit« von Georg Schmidt

    Buchcover »Durch Schönheit zur Freiheit« von Georg Schmidt

    Am 14. März 2022 erschien bei C. H. Beck das neue Buch »Durch Schöhnheit zur Freiheit. Die Welt von Weimar-Jena um 1800« von Georg Schmidt, Professor (em.) für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Er ist Experte für die Geschichte des Dreißigjährigen Krieges und leitete den Sonderforschungsbereich «Ereignis Weimar-Jena. Kultur um 1800».

    Was Goethe bei seinem ersten Eintreffen in der Residenzstadt Weimar sah, war ernüchternd: das Schloss eine Brandruine, die Infrastruktur schlecht – ein Nest, das Hauptstadt spielt, hieß es. Und auch Jena ist zunächst kaum mehr als eine kleine, arme Universitätsstadt. Dennoch zieht es um 1800 die bedeutendsten Dichter und Denker in die Doppelstadt. Doch was hielt die Genies in der Thüringer Provinz? Georg Schmidt führt kenntnisreich in die faszinierende Welt von Weimar und Jena ein und öffnet neue Perspektiven auf die Werkstätten der Schönheit, die wir so gut zu kennen glauben.
    Das klassische Weimar beginnt in den frühen 1770er-Jahren, als sich in Deutschland das bleierne Gefühl des Stillstands und Verharrens verbreitete und neue Impulse dringend benötigt wurden. Vor dem Hintergrund des dramatischen Zeitgeschehens schildert Georg Schmidt den Alltag an Ilm und Saale, lässt Motive und Netzwerke der Akteure verständlich werden und zeigt, wie die befruchtende Symbiose aus Hof und Universität, Dilettantismus und Wissenschaft, Aufklärung und Klassik, Romantik und Idealismus die Doppelstadt zu einem Brennpunkt geistiger Bestrebungen in Deutschland werden ließ. So entsteht das Bild einer Stadt der Bürger, Musen und Genies, in der im Schatten von Revolution, Terror, Krieg und den vielfältigen Verwerfungen der Moderne eine unterschätzte und verdrängte Alternative entworfen wurde, die den Menschen durch ästhetische Erziehung auf die Freiheit vorbereiten sollte.
    (Quelle: Verlagswebsite)